UniFrance freut sich, den Namen des Cineasten zu enthüllen, der bei der nächsten Ausgabe seines Online-Filmfestival des französischen Films die Präsidentschaft übernehmen wird.
Pablo Trapero gilt heutzutage als einer der kreativsten und renommiertesten Regisseure Lateinamerikas.
Bevor er Regisseur, Drehbuchschreiber, Cutter und dann Produzent wurde, studierte Pablo Trapero an der Universität in seinem Heimatland Argentinien Filmwissenschaften. Danach begann er Anfang der 90er Jahre recht schnell mit der Umsetzung von Kurzfilmen, die er von A-Z betreute.
Im Jahr 1999 machte er sich in Crane World, seinem ersten Langfilm in einem nahe der Dokumentation angesiedelten Stil daran, den schwierigen Alltag der argentinischen Arbeiterklasse zu beschreiben.
Drei Jahre nach diesem ersten Versuch, der auf zahlreichen internationalen Festivals Aufsehen erregte, brachte er den Krimi El Bonaerense heraus, der den Weg eines argentinischen Schlossers in einem Vorort von Buenos Aires nachzeichnet. Der Filme wurde 2003 beim Festival von Cannes in der Auswahl Un Certain Regard gezeigt.
Zu jener Zeit bildete Pablo Trapero zusammen mit Filmemachern wie Diego Lerman oder Lucrécia Martel die Neue Welle des argentinischen Kinos.
2004 stellte er auf der Mostra in Venedig seinen dritten Langfilm vor: Es handelte sich um das Roadmovie Familia rodante - Argentinisch reisen, der zum größten Teil von der Presse gelobt wurde. Die Zeitung Le Monde stellte ihn damals "als Enthüllung des neuen Jahrhunderts".
Im Anschluss brach er auf nach Patagonien und drehte dort Nacido y criado - Auszeit in Patagonien. Es handelt sich um das Porträt eines Mannes, der von der Schuld zerfressen wird. 2008 kehrte er zurück nach Cannes, um dort den Löwenkäfig zu präsentieren: Dieses Mal war er Teil des Wettbewerbs und wurde in der Offiziellen Auswahl gezeigt.
Pablo Trapero zeichnete 2010 für das packende Drama Carancho verantwortlich, in dem der argentinische Star Ricardo Darin glänzte: Dieser Film zeichnet die Geschichte eines Anwalts nach, der sich auf Verkehrsunfälle Buenoes Aires spezialisiert hat und seinen Lebensunterhalt dank Versicherungen und Korruption verdient.
Danach nahm er am Kollektiv auf Kuba teil: Andere Teilnehmer an 7 Days in Havana waren andere Filmemacher wie zum Beispiel Gaspar Noé oder Laurent Cantet. Der Film wurde 2012 in der Kategorie Un Certain Regard des Festival de Cannes gezeigt.
2013 widmete sich Pablo Trapero in Die Verborgene Stadt den Problemen der Slums in Argentinien durch die Augen zweier Priester, die sich für die Bevölkerung einsetzen (verkörpert durch Ricardo Darin und Jérémie Renier). Der Film wurde ebenfalls in der Kategorie Un Certain Regard (2012) vorgestellt.
Im gleichen Jahr war Pablo Trapero Mitglied der Jury des 69. Internationalen Filmfestivals von Venedig.
Zwei Jahre später führte er den Vorsitz der Jury für die Kategorie Un Certain Regard des Festival de Cannes 2014.
2015 verlieh ihm der französische Minister für Kultur die Auszeichnung des Ordre des Arts et des Lettres/Ordern der Künste und der Literatur, womit Pablo Trapero der erste Regisseur aus Südamerika ist, dem diese Auszeichnung zuteil wurde.
Sein bisher letzter Film, der "Vintage"-Thriller El Clan, der von Pedro Almodovar produziert und 2016 veröffentlicht wurde, hatte großen Erfolg bei Kritikern und Publikum: Er brachte ihm den Goldenen Löwen als bester Regisseur beim Venice International Film Festival ein. Der Film ist in Argentinien ein Bombenerfolg.
Aktuell wartet Pablo Trapero auf seinen nächsten Film und ist nun Präsident der Jury von MyFrenchFilmFestival !
Die Mitglieder der Jurys der Filmemacher und der ausländischen Presse wie auch die Filme der Auswahl werden am 13. Januar 2017 während des Eröffnungsabends des Festivals enthüllt. Der Präsident und die Jury wählen am Ende des Festivals den Gewinner-Film unter den 10 Langfilmen der Auswahl aus.
MyFrenchFilmFestival, dessen 7. Ausgabe vom 13. Januar bis 13. Februar 2017 stattfindet, ist das erste Online-Filmfestival des französischen Films. Es bietet Internetnutzern in aller Welt einen Monat lang eine Auswahl aus 10 Langfilmen und 10 Kurzfilmen im Wettbewerb an. Dazu kommen noch 9 Filme außerhalb des Wettbewerbs. Das Ziel besteht darin, den Internetnutzern weltweit das Beste der jungen französischen Filmwelt zu präsentieren. Die Kurzfilme sind in der ganzen Welt gratis, für die Langfilme müssen Gebühren entrichtet werden (1,99 € pro Film oder 5,99 € für ein Filmpaket). Das vollständige Festival ist in Lateinamerika, in Polen, in Russland, in Rumänien und in Afrika kostenlos.
